Styroporkügelchen als Füllmaterial kennt man schon seit den Siebziger Jahren. Gerade Kinder fanden die riesigen Sitzsäcke in knalligen Farben, die damals plötzlich in Mode kamen, sehr interessant. Endlos konnte man mit seinen Fingern die Kügelchen in den Säcken hin- und herbewegen, drücken und ihrem Geraschel lauschen.
Es ist nicht verwunderlich, dass es ausgerechnet Architekten waren, welche die Styroporkügelchen in den normalen Haushalt brachten, denn er wurde in den 1950er Jahren zunächst als Baustoff erfunden. Die Kügelchen waren z.B. Zement- und Ziegelmischungen als Leichtbaustoff beigemischt. Außerdem fand Styropor besonders auch als Wärmedämmung Verwendung. Und sogar ein spezieller styroporhaltiger Belag für Tennisplätze wurde patentiert, welcher Ascheplätzen ebenbürtig sein soll.
Nach den Sitzsäcken eroberten die Mikroperlen weiterhin den Bereich der Wohnungseinrichtung vor allem in Form von „Stillkissen“. Die guten Lagerungseigenschaften für Schwangere in der Seitenlage und für junge Mütter beim Stillen wurden sehr geschätzt, aber dabei blieb es für lange Zeit – bis die Mikroperlen deutlich kleiner wurden…
Heute gibt es Sorten von Styroporperlen, die nicht mehr rascheln und beinahe lautlos sind. Mikroperlen in winzigen Korngrößen von 0,5 – 0,7 mm und einem Gewicht von ca. 12 Gramm pro Liter werden in dieser Form erst seit einigen Jahren hergestellt. Mit der Verminderung des Raschelns wurden neue Anwendungsgebiete interessant, nämlich insbesondere auch die Verwendung in Kopfkissen! Die Fliesseigenschaften dieser Mikroperlen bewirken, dass sich das Kopfkissen jeder Kontur anpasst und sie abformt. Lautes Geraschel würde bei jeder Änderung der Schlafposition nachts sehr störend wirken, insofern das Ohr direkt auf dem Kopfkissen liegt. Das Fliessen der Mikroperlen ist dagegen kaum hörbar.
Gäbe es die sehr geräuscharmen EPS Mikroperlen in Größen von 0,5 – 0,7 mm noch nicht, dann hätten es die Styroporkugeln bis heute noch nicht den Weg ins Kopfkissen gefunden!
Neuer Beitrag zum Thema Umweltschutz:
Die neuen EU-Verordnungen zur Begrenzung der Umwelt-Verschmutzung betreffen NICHT Kissen mit Füllungen aus EPS Mikroperlen, landläufig auch als „Styroporkügelchen“ bekannt. Artikel hier weiterlesen
EPS Mikroperlen: Sorten
EPS Mikroperlen
je kleiner eine Mikroperle ist, desto „leiser“ ist die Füllung und desto leichter lässt sich leicht verschieben (ähnlich wie bei Sand). Je schwerer das Gewicht der Mikroperlen ist, desto stabiler und langlebiger sind diese.
Zertifizierte EPS-Mikroperlen mit Ökotex Klasse 1 / Toxproof sind vollkommen geruchsneutral und durch ihren speziellen Herstellungsprozess minimal kleiner und stabiler. Diese emissionsfreien Mikroperlen eröffnen zahlreiche neue Verwendungsmöglichkeiten, vor allem auch im Bereich der Herstellung von Babyartikeln.
- Feinkorn
18g/Liter = durchschnittlich 0,8 – 1 mm
20g/Liter = 0,6-0,8 mm (0,63mm – 1,26 mm – wahlweise Toxproof) - Feinkorn (franz. Herstellung)
10-14g/ Liter = 2-3 mm - Grobkorn
18 g/Liter (auch in Toxproof-Qualität erhältlich) = durchschn. ca. 3-5 mm - Grosskorn (Erbsengröße)
14 – 16 g /Liter = ca. 7 mm - Isoliermaterial (gemäß Brandschutznorm)
siehe Grosskorn
Styroporkügelchen werden innerhalb Deutschland in Mehrwegsäcken mit bis zu 500 Liter geliefert.
Mindestbestellmengen für Hersteller und Wiederverkäufer betragen in der Regel 1 Kubikmeter (= 2 Säcke)
Dachisolierung aus Styroporkügelchen (gemäß Brandschutznorm)